Sommerlicher Wärmeschutz + Klimawandel

Entwicklung eines Softwaretools zur parametrisierten Bemessung des sommerlichen Wärmeschutzes unter Berücksichtigung des Klimawandels

Gegenstand der Aufgabe ist die Entwicklung eines neuartigen Bemessungsverfahrens für den sommerlichen Wärmeschutz, das zukünftige Klimaentwicklungen und Standortfaktoren mitberücksichtigt. Die innovative Lösung siedelt sich im Spannungsfeld zwischen dem Sonneneintragskennwertverfahren und der thermischen Gebäudesimulation an. Die Durchführung ist dabei so einfach wie beim bisherigen Sonneneintragskennwertverfahren. Die Berechnungsgrundlage wird aber möglichst exakt über komplexe Simulationsrechnungen erstellt. D. h. die Simulation läuft nicht beim Kunden, sondern findet im Rahmen der Entwicklung statt.

Das Sonneintragskennwertverfahren ist günstig in der Anwendung, basiert jedoch auf Wetterdaten aus der Vergangenheit. Aufgrund des ungenauen Berechnungsmodells, was diesem Verfahren zugrunde liegt, wurden hohe Sicherheitsfaktoren integriert, die allerdings nicht durch Berechnungsgrundlagen abgedeckt sind. Die Anwendung dieses Verfahrens führt somit oft zu einem unzureichenden sommerlichen Wärmeschutz, der durch energie- und kostenintensive Kühlmaßnahmen ausgeglichen werden muss. Die thermische Gebäudesimulation ist ein detailliertes, aber auch sehr teures und langwieriges Verfahren. Hier ist es möglich, Simulationen, die auf Modellen für die zukünftige Klimaentwicklung basieren, durchzuführen.

Das neue Bemessungsverfahren kann die gesteigerte Verlässlichkeit der thermischen Gebäudesimulation ähnlich schnell und kostengünstig erreichen wie bei der Anwendung des Sonneneintragskennwerteverfahrens. Der Unterschied besteht darin, dass die Berechnungsgrundlage auf realistischen, praktischen Daten und plausiblen Prognosen hinsichtlich der klimatischen Veränderungen beruht, sodass letztlich ein verlässliches Ergebnis zum sommerlichen Wärmeschutz errechnet wird.

Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.