Hochschule für bildende Künste in Braunschweig

Neubau eines Ateliergebäudes

Construction of a new studio building

Das Ateliergebäude „Freie Kunst“ entwickelt ist innenräumlich hochflexibel mit hallenartigen, gleichwertigen Räumen. Der Entwurf verfolgt ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept. Dazu trägt das gebäudetechnische Konzept maßgeblich bei. Dabei wird die durch die Ausrichtung des Baukörpers begünstigte Integration erneuerbarer Energien besonders gewürdigt.

Dabei wird die Gebäudetechnik auf ein Mindestmaß begrenzt („Low-Tech“). So wird beispielsweise in den wesentlichen Gebäudeteilen über öffnungsfähige Fassaden- und Dachelemente mit Querlüftung und Nachtauskühlung gearbeitet. Unvermeidbare Lüftungsgeräte sind mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Die Beheizung der Ateliers erfolgt über radial abstrahlende Deckenstrahlprofile, die im Bereich der Rippen angeordnet werden. Der hohe thermische Strahlungsanteil schafft gleichermaßen eine große Behaglichkeit in Verbindung mit hoher Energieeffizienz aufgrund der niedrigen möglichen Vorlauftemperaturen. Unterhalb der Parkplatzanlage südlich des Gebäudes ist ein Regenwasser-Rigolensystem angeordnet, so dass das anfallende Regenwasser weitgehend auf dem Grundstück versickert wird. Der verbleibende, nicht versickerbare Teil wird in einem Rückhaltebehälter gesammelt und der Kanalisation gedrosselt zugeführt.

Sämtliche Sanitäranlage (WCs / PUMIs / Duschen / ggf. Teeküchen / nach Erfordernis Ausgüsse oder Spezialbecken in den Arbeitsräumen) werden grundsätzlich nur mit Kaltwasser versorgt. Sofern in Einzelfällen (z. B. Duschen) Warmwasser benötigt wird, erfolgt die Temperierung mittels dezentraler elektrischer Durchlauferhitzer. Die Kaltwasserleitungen werden bereichsweise durchgeschleift und endständig mit Spülstationen ausgestattet, um die regelmäßige Spülung zu gewährleisten. Die Abwasserentsorgung erfolgt im Trennsystem.

Die Wärmeversorgung erfolgt über einen zentralen Fernwärmeanschluss sowie das Nahwärmenetz der Hochschule. Die zur Beheizung genutzten Deckenstrahlplatten passen sich den Räumen flexibel an. Die Installation wird als Sichtinstallation bzw. integriert in abgehängte Decken verlegt. Das Heiz‐ bzw. Kühlsystem wird über Einzelraumregelungen gesteuert.

Das Konzept zu Belüftung des Gebäudes sieht eine kontrollierte Be‐ und Entlüftung vor. Diese wird mit Wärmerückgewinnung betrieben und für die jeweilige Jahreszeit konditioniert. Das Lüftungsgerät ist zentral im Technikraum des 1. OGs positioniert und erschließt die einzelnen Geschosse über vertikale Schächte.

Die Zuluft wird in den Fluren eingebracht und mittels Überströmöffnungen in den Wänden den Räumen zugeführt. Die Abluftmengen werden mit Konstantvolumenstromreglern entsprechend der jeweiligen Raumverhältnisse einreguliert. Die erforderlichen Zuluftmengen werden über die Flure als freie Nachströmung realisiert. Auf diese Weise wird der Regelungsaufwand minimiert.

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